Donnerstag, 28. April 2016

Einen Scheiß muss ich

Gestern hab ich mir eine Leseprobe des neuen Bestsellers "Einen Scheiß muss ich..." von Thommy Jaud runtergeladen.
 
Schon nach den ersten Seiten musste ich sooo lachen - und gleichzeitig fühlte ich mich so ertappt - von dieser "Ich-muss-Falle". Davon abgesehen, dass das Buch in manchen Bereichen echt weltfremd ist, sehr ironisch und auch nicht unbedingt immer umsetzbar - es hat an einem einzigen Abend für mich viel verändert.
 
Wann habt ihr das letzte Mal das gemacht, worauf ihr so richtig Bock hattet?
 
Ich kann es sagen: ich hab´s gestern abend gemacht.
 
Eigentlich habe ich am Mittwoch meinen Sport Abend. So wie Montags. Dann fahre ich ins Fitness-Studio. Da ich den ganzen Tag am Schreibtisch sitze, muss ich mich bewegen, sonst sehe ich mit 50 aus wie ´ne Qualle in Aspik.
 
HA!! Da war´s wieder: ich MUSS mich bewegen!
 
EINEN SCHEISS MUSS ICH.
 
Wen kümmert´s eigentlich, wenn ich aussehe wie eine Qualle in Aspik? Geht das IRGENDJEMANDEN was an? Vielleicht meinen Mann, aber der fand mich bisher immer gut, egal wie ich aussah. Dünn oder schwanger oder grade entbunden oder was auch immer.
 
Ich lese also dieses Buch, nur so kurz am Küchentisch, bevor ich mich ans Bad-Putzen mache und danach zum-Sport-gehen und frage mich: Haste eigentlich richtig Bock auf Fitness Studio?
 
WORAUF hast du eigentlich Bock?
 
Und da fiel mir ein: auf Tanzen. Yep. Tanzen.
 
Mein Mann verabschiedete sich später zum Handballtraining, ich zog mir meine Sporthose an, koppelte meinen geilen mobilen Lautsprecher mit meiner Spotify Liste, sperrte den Hund aus dem Wohnzimmer aus, machte die Rolläden runter und fing an zu tanzen. Eine Stunde lang. So richtig abtanzen, mit Text mitsingen und mit völlig behinderten Bewegungen. So, als ob niemand zusieht.
 
Scheiß die Wand an, war das großartig! Ich weiß echt gar nicht, wann ich mich in letzter Zeit so gut gefühlt habe.
 
Den ganzen Tag und überhaupt irgendwie 90 Prozent meines Lebens mache ich Sachen, die ich machen muss. Arbeiten, höflich sein, Autos verkaufen, Haus putzen, Unkraut jäten, Wäsche waschen, gesund essen, fit bleiben, abschminken, Beine rasieren...und ganz ehrlich frag ich mich:
 
WANN mache ich Dinge, die ich so gerne mache, dass ich einen Euphorie-Schub bekomme, wenn ich sie mache?
 
Zu selten.
 
Und ihr?
 
Es ist witzig, dass man manchmal nur ein einziges Buch, ein paar Sätze braucht, um das festzustellen.
 
Ich fragte das gestern auch meinen Mann - auf ihn trifft das ebenso zu. Wieso macht man so oft Dinge, auf die man keine Lust hat und fragt sich zu selten, was man stattdessen eigentlich machen möchte?
 
Man hat ja fürs erste nur mal dieses eine Leben - wenn man von Wiedergeburt mal absieht, aber da hab ich jetzt ja noch nix von - sollte man da nicht so viel Fun wie möglich rausholen?
 
Ich hatte Bock auf Tanzen. So tat ich es. Ich tanze für mein Leben gerne, wieso mach ich es nicht öfter einfach mal?
 
Ich liebe Schwimmen - Wasser ist mein Element! - wieso tu ich es nicht öfter, sondern putze stattdessen das Bad?! Weil es sein MUSS? Einen Scheiß muss ich. Das Bad wird nicht implodieren, wenn man es später putzt. Oder zwei Wochen gar nicht! Einen Monat gar nicht! Wen kümmerts?!
 
Ich mag Cabrio Fahren, Picknicken und auf einer Decke liegen und in den Himmel gucken, ich liebe Tanzen, ich mag Cocktails trinken, ich liebe es, im Freibad auf dem Rasen zu liegen und eine bunte Tüte zu essen...ich hätte mal wieder Bock im Zelt zu übernachten, ich hätte Lust auf einen Survival Trip, ich will mit Schlittenhunden fahren, ich möchte ein Lagerfeuer machen und dazu Countrylieder singen, ......ich hätte auf SOVIEL Bock!
 
Und ich sach euch was: ich mach das. Immer wieder werde ich mich in Zukunft fragen:
 
Willste das wirklich tun? Und was willste stattdessen tun? Und dann werde ich genau das tun.
 
Und wenn ein Kunde, den ich vorher noch nie gesehen habe und der mir nicht mal die Hand geben möchte und der nicht mal nett sein möchte, mir sagt:
 
"Da müssense aber noch was am Preis machen!"
 
dann sag ich:
 
" Einen Scheiß muss ich."
 
Jawohl.
 

Montag, 4. April 2016

energy bites

Auf einem meiner liebsten Blogs habe ich ein echt feines Rezept für Energy-Bällchen entdeckt.
 
Da ich neuerdings stolze Besitzerin eines Blenders bin (auf deutsch: Zerkleinerer), kann ich jetzt solche feinen Sachen machen wie Nüsse mahlen, grüne Smoothies mixen und all so einen Kram...! Genial!
 
Und so sehen sie aus, die kleinen Scheißerchen:


Diese Kugeln bestehen nur aus rohen Zutaten, man nennt sie auch "raw bites" und sie sind echte Energielieferanten. Sie halten den Blutzuckerspiegel konstant, sind leicht verdaulich und schmecken echt genial. 
 
Ihr braucht für ca. 25 Kugeln folgende NUR FÜNF Zutaten:
 
200 g Datteln (Medjool Datteln), und daraus schneidet ihr den Kern raus
 
200 g ganze Mandeln
 
1,5 Esslöffel Kokosöl
 
2 Esslöffel Mandelmus (bekommt ihr im Bioladen, nehmt das braune, nicht das aus blanchierten Mandeln)
 
2 Esslöffel Kakaopulver
 
Zuerst gebt ihr die Mandeln in den Blender und schreddert sie so, dass nicht schon Mehl draus wird, aber sie kleingehäckselt sind. Dann fügt ihr die Datteln dazu und mixt wieder kräftig durch. Dann alle anderen Zutaten dazufügen und das ganze nochmal zu einem dicken braunen Brei zusammenmixen.
 
Dann in eine Schüssel kippen und daraus Kugeln rollen zwischen den Händen. Die Kugeln für eine Stunde in die Gefriertruhe packen und danach im Kühlschrank aufbewahren. Sie halten sich dort sicherlich zwei Wochen. Aber die Kugeln sind schon früher weg, ich schwöre, sie sind nämlich schweinelecker!
 
Das Rezept lässt sich beliebig erweitern oder abwandeln. Datteln an sich würde ich aber immer als Basis nehmen, denn sie sind tierisch gesund, machen die Kugeln gut formbar und haltbar und geben eine geniale Süße. Dann könnt ihr aber auch Pekannüsse nehmen statt Mandeln, ihr könnt Chia-Samen, diverse Pülverchen, Leinsamen etc. hinzugegeben. Vielleicht eine Handvoll Cranberries..., ein paar Haferflocken, Aprikosen.... Danach könnt ihr sie in Kokosraspeln wälzen oder in Kakaopulver oder was auch immer, aber ihr könnt sie auch einfach so lassen, wie sie sind.
 
Whatever: alles ist roh und gibt den sofortigen Energieschub. Wenn ihr rohes Kakaopulver nehmt, dann ist auch echt NIX ungesundes daran und es hat jede Menge gute Fette. Es ist außerdem ein veganes Rezept, da es keine Süße aus Honig braucht.
 
Viel Spaß beim Nachmachen!
 
HIER ist übrigens mein Blender her, habe mich vorher lange umgeschaut, aber fand ihn vom Preis-Leistungs-Verhältnis am besten und auch am besten bewertet.