Mittwoch, 18. Januar 2012

Baguette and more

Ich sach´s ja: Hefeteig und ich! Ich kann also gut welchen produzieren, aber die Verarbeitung ist echt nicht meins. Du fängst also mit dem Baguette-Teig folgendermaßen an:

Du rührst einen Vorteig an. Mit 5 g frischer Hefe, 300 ml kaltem Wasser und 300 g Weizenmehl. Hefe in dem kalten Wasser auflösen, Mehl dazu, verrühren. Dabei entsteht ein armseliges kleines Häufchen Teig, das du aber bitte trotz seiner Armseligkeit in eine sehr große Schüssel tust.

Denn das ganze geht jetzt mindestens für vier Stunden bei Zimmertemperatur mit Frischhaltefolie abgedeckt vor sich hin. Das führte dazu, dass mein armseliger kleiner Haufen zu einem sehr ANsehnlichen Haufen wurde, der mir schon wieder entgegengelaufen kam, als ich zur Mittagspause von der Firma rüber in unsere Wohnung ging.

Jetzt rührst du wieder einen Teig an, mit 15 g frischer Hefe, 300 ml kaltem Wasser, 1 EL Salz, 1 EL Zucker und 400 - 500 g Weizenmehl. Ich hab 500 g genommen. Wieder Hefe in Wasser auflösen, Salz und Zucker dazutun. Dann den Vorteig dazukippen. Am Schluss das Mehl dazu und das ganze Klebzeug dann 15 Minuten in der Küchenmaschine mit dem Rührer rühren. Oder dem Kneter kneten. Ich hab geknetet, bzw. meine Küchenmaschine. Sie hat dann auch leicht elektrisch gerochen. (ich brauch doch bald eine Kitchen-Aid....;)) Dann wieder das ganze 1,5 Stunden gehen lassen. Mit dem Handtuch abgedeckt bei Zimmertemperatur.

Dann kommt der Clou, oder vielmehr das, was ich nicht beherrsche. Ich hab also den weltschönsten Hefeteig hergestellt, der an Fluffigkeit und Klebrigkeit und Massigkeit nicht zu überbieten ist. Und jetzt soll man daraus vier Teile machen. Diese vier Teile soll man auf einer bemehlten Fläche in vier Rechtecke ziehen. Die soll man dann von der langen Seite her aufrollen.

Und das hat nicht geklappt. Letzten Endes ist es schwer, einen Teig, der die Konsistenz von gut durchgekautem Wrigley´s Spearmint hat, überhaupt zu bezwingen. Und in eine rechteckige Form zu bringen. Ich hab ihn also einfach irgendwie gerollt, gedrückt und dann sah es so aus:


Auf dem Backblech sollen die Baguettes dann noch mal eine Stunde (!) gehen. Meine vier Dinger hatten natürlich nix besseres zu tun, als sich nochmal schön breit zu machen. - "hey, weg da, hier lieg ich schon, siehste das nicht - geh weg hier, aus dem Weg". So musste ich sie trennen mit Backpapier Trennzäunen. Und habe die Gehzeit spontan verkürzt auf 20 Minuten. Muss reichen!

Mit Wasser einpinseln, mit Meersalz bestreuen, ab in den Ofen bei 240 Grad. Wenn sie Farbe angenommen haben, die Temperatur auf 200 Grad reduzieren. Am Schluss sahen sie so aus:



Da, wo die Backpapier-Zäune waren, waren sie natürlich noch blass. Da sind sie ja auch selbst schuld dran. Aber das hat dem Geschmack keinen Abbruch getan, denn die Baguettes sind in der Tat sooooo lecker, einfach nur gesalzene Butter dazu, mhmmmm. Also hat sich die Arbeit doch gelohnt!

Mach es ruhig nach, außer viel Sauerei macht es nicht viel Arbeit, du brauchst nur ungefähr 6,5 Stunden, bis sie endlich alle Aufgehzeiten hinter sich haben und du sie in den Ofen schieben kannst. Nicht vergessen, das einzukalkulieren!

So, ich freu mich heute abend wieder sehr auf "New Girl" auf Pro Sieben. Der Mittwochabend ist gerettet, yippieh! Und ich hab eine neue Lieblingsserie!

2 Kommentare:

Stella hat gesagt…

Das wär mir zu anstrengend mit dem Baguett:) Bewundre dich für deine Geduld;) New Girl schau ich auch hier auf englisch! Ist wahrscheinlich viiiieeel besser als auf deutsch;)Liebe Grüsse:)

Benjamin hat gesagt…

Ich habe es gestern tatsächlich hinbekommen, Kartoffeln nicht hinzubekommen - ich hätte also gerne ein Baguette:)