Mittwoch, 18. Januar 2012

What I love about my job

Selbstständig sein ist ja ´ne schöne Sache. Wir sind es schon seit fast 12 Jahren. Wir sind durch Höhen und echte Tiefen gegangen, wollten aufhören, wollten weitermachen, alles hinschmeißen, alles umkrempeln....

Wenn man wie wir ein Autohaus hat, ist man leider immer komplett davon abhängig, dass die Wirtschaft irgendwie läuft und dass einen andere gut finden. Was im letzten Jahr geklappt hat, muss in diesem Jahr nicht auch hinhauen. Sachen, die früher total angesagt waren, sind heute nur noch GÄHN.

Was einen aber immer wieder aufbaut und davon abhält, manchmal zu verzweifeln, sind unsere Kunden! All diese Menschen, die anscheinend darauf vertrauen, dass wir schon alles richtig machen mit ihrem Auto. Die uns vertrauen, dass wir sie richtig beraten. In all den Jahren sind so zum Teil Freundschaften entstanden. Wir freuen uns über Kinder, Enkel, Hochzeiten, wir hören uns Urlaubserlebnisse, Lebensgeschichten und Todesfälle an.

All diese Lebensgeschichten sind soooo spannend! Das ist das Beste an meinem Job, dass man so viel erzählt bekommt. Stewards,  Kapitäne, Ärzte, Pflegemütter... sie alle haben so viel aufregendes zu berichten. Wir tauschen Rezepte, Reiseziele und Routenplanungen aus, wir erzählen von Pubertätskrisen, Familienplanungen und Jobsuchen. Es gibt nichts Tolleres! Ein Wunder, dass ich noch keine Elefantenohren entwickelt habe, denn ich könnte immer und immer nur spannenden Geschichten zuhören!

Wenn man so viel hört, hört man ja auch viel Gutes. Wenn ich unsere betagteren Kunden ansehe, dann denke ich mir oft: "So will ich später auch leben, wenn ich alt bin". Ich möchte auch noch reisen, viel lesen, im See schwimmen, jeden Tag genießen, gut essen, am Strand sitzen und den Tag ausklingen lassen, mich um Enkelkinder kümmern....

Wenn man so viele Menschen kennenlernen darf, hat man umso mehr Möglichkeiten, sich die Guten als Beispiel zu nehmen. Das ist wohl das, was einen voranbringt im Leben, oder? Sich nach oben hin zu orientieren und nicht nach unten hin, damit man bloß immer gut dasteht, weil andere es noch weniger gebacken kriegen als man selbst. Bringt nix. Oben heißt die Richtung.

Später, wenn ich Zeit habe, folgt mein übrigens mein "Baguette-Post". Mann, war das ein Akt, diese Dinger hinzukriegen! Bis dann!

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