Mittwoch, 30. April 2014

Es ist passiert...

Scheiße. Es ist passiert.



Ja, ja, ja. Mein Mann hatte recht nicht ganz unrecht. Meine glorreich angepriesene Konstruktion hat nicht gehalten. Is ja gut. Neulich nachts, wir waren grade am Einschlafen, kam der oberste Teller von der Wand. Es ist nicht so schön, wenn man im Bett liegt und im Wohnzimmer etwas kaputtgehen hört. 

Ich stupse meinen Mann an und flüster: " Hast du das auch gehört, da ist was runtergefallen..." 
Er: " Ja, und?"
Ich: "Martin! Im Wohnzimmer ist keiner! Was soll das also sein?!?!?!"

Er stand dann auf und kam nach kurzer Zeit wieder zurück. Und berichtete mir mit einem Tonfall, dem ich entnehmen konnte, dass er ihm mit viel Mühe die Besserwissernote entzogen hatte, dass meine Teller von der Wand gefallen sind. Ich konnte es nicht glauben. Aber ist so. Gut, kommen wir zum nächsten Thema!

Wir haben am Samstag schwerst im Garten geschuftet, es war ja so herrliches Wetter und es kribbelte mir so in den Fingern, endlich die Beete in Angriff zu nehmen. Und dann musste es abends ein schnelles Essen werden, weil mir alles weh tat und ich nur noch ESSEN, aber nicht mehr wirklich kochen wollte. Nun gut, es geht nicht ganz ohne Kochen, aber es ist ein schnelles Essen. Also, schnell GEMACHT. Nämlich....

Spaghetti Carbonara


Ich weiß, es ist kein Feinschmeckeressen, aber manchmal braucht man was, was gehaltvoll und gut schlingbar ist und schnell zubereitet werden kann und was einem verlorene Energie wiedergibt. Nach einem Tag im Garten kannste mich mit einem Salat jagen, dann brauch ich was Handfestes, Salziges, Fettiges.

Viele denken ja irgendwie, Spaghetti Carbonara rührt man irgendwie mit Sahne und Schinken und am besten noch ERBSEN zusammen. Oh. Mein. Gott. 

NEIN.

Echte Carbonara gehen so:


Zutaten für zwei Personen:

300g Spaghetti
200g Parmesan, gerieben
1 Becher Schlagssahne
3 Eigelb
Speck nach Belieben


Nudeln kochen wie immer. Nebenbei in einer Pfanne ohne Fett den Speck knusprig braten.

In einer kleinen Schüssel verrührt ihr die Sahne mit dem Eigelb und gebt die Hälfte des Parmesans schon dazu. Mit Pfeffer und Salz würzen.

Nudeln abgießen, wieder zurück in den Topf geben. Den Speck dazugeben, verrühren. Dann die Eier-Käse-Sahne dazugeben. Rührt nun gut durch, der Topf steht dabei auf der abgeschalteten, aber noch heißen Herdplatte. Den Rest vom Parmesan gebt ihr nun auch noch dazu. Alles wird so lange umgehoben und umgewälzt, bis die Eiersahne so dick ist, wie ihr es mögt und schön gestockt ist. Und an den Nudeln klebt wie Kleister. Dann ist es perfekt! Rauf aufn Teller und rein in den Mund! MHMMMM!!

Tja, und sonst so? Arbeite ich an meiner Hochzeitsfigur. Wir haben ja im August eine Hochzeit in der Familie zu feiern. Bis dahin möchte ich auch im engen und schulterfreien Kleid tadellos aussehen. Also gehe ich laufen, ins Fitnessstudio und schwimmen. Heute abend sind die 1.000 Meter fällig! Da ich Schwimmen LIEBE, freue ich mich darauf.

Ansonsten: schönes Wetter, tolle Spaziergänge mit meinem Balu, die Natur explodiert ja gerade und ich krieg nicht genug davon.







Aber auch der Nebel am Morgen ist toll.


Ich finde, das ist ein irre atmosphärisches Bild geworden....!

Mehr hab ich nicht zu erzählen. Alles ist soweit gut und in Ordnung, so wie es grade ist. Von unserem nächsten Projekt erzähle ich nächstes Mal, wenn wir einen Schritt weiter sind.

Einen schönen ersten Mai! Tanzt gut rein, ich SCHWIMME rein!




Montag, 14. April 2014

Ode an die Familie

Vorgestern vor einem Jahr ist meine Oma gestorben. Oma, ich vermiss dich immer noch.

Gestern hab ich dich dort besucht, wo du jetzt liegst. Auf die Steinplatte hab ich eine kleine Vase mit ein paar Blumen aus dem Garten gestellt.


Du hättest es gut gefunden, wenn man an deinem Jahrestag an dich denkt, du mochtest es, wenn man Dinge macht, die sich so gehören. Nur deswegen bin ich auf den Friedhof gegangen. Denn ich brauche nicht dort zu stehen, um an dich zu denken, ich denke jeden Tag an dich. Deine Todesanzeige hängt genauso wie das Nordseelied in der Küche an der Ofenwand. Ich schaue jeden Tag darauf.

Deinen Namen auf dem Stein zu lesen ist ganz komisch. Denn mit dem Namen verbinde ich nicht den Tod, sondern sehe dich noch ganz lebendig vor mir. Wie du dich mit dem Namen am Telefon meldest zum Beispiel. Ich sehe dich und ich weiß noch genau, wie du gegangen bist. Ich sehe dich durch den Garten gehen und Äpfel aufheben, in deiner Oma-Manier, Omas gehen ja nicht in die Knie, sondern bücken sich immer so, dass der dicke Oma-Hintern nach oben schaut. Ich sehe dich in der Küche sitzen und Kartoffeln schälen, sorgfältig und langsam. Manchmal ging mir deine Langsamkeit auf den Nerv, dafür schäme ich mich heute immer noch. Ich war schon immer in Eile. Bei euch in den Ferien musste ich erstmal mit eurer Langsamkeit klar kommen und dass die Uhren für euch anders ticken. Heute denke ich, dass ich dir viel mehr Zeit hätte schenken können. Du mochtest es so, wenn die Kinder auf dem Teppich lagen und spielten und du einfach nur zugucken konntest. 

Wir haben so viel gemeinsam gemacht, ich erinnere mich an so unheimlich viele Begebenheiten und Situationen, ihr habt immer all eure Zeit für uns genommen, wenn wir bei euch waren. Am Abend wurde dann immer gemeinsam auf dem Fernseher geschaut, was Opa für Filme von uns und den Kindern gedreht hatte. Ach, ich erinnere mich an so viel. An deine Teddysammlung, an den Hausboden, auf dem immer noch mein altes Puppenhaus stand, mit dem dann die Kinder gespielt haben, an deinen selbstgemachten Apfelsaft, an deine Hände, die an Puppenstrümpfen häkelten. Ich habe keine Ahnung, wie du als Mutter warst, aber als Oma warst du echt gut. Mehr Oma konnte man nicht sein wie du. Immer wieder erzähltest du gerne die Begebenheit, als ich als kleines Mädchen mit dir im Waschhaus auf dem Campingplatz unter der Dusche stand. "Oma, du bist aber ganz schön schwabbelig", habe ich durch den ganzen Waschraum getönt. Du hast nur gesagt:" Ja, ich bin ja auch schon eine Oma, ich darf das." 

Du sollst wissen, dass ich immer an dich denke. Und dass ich immer an deinem Todestag eine Blume für dich hinstellen werde, wenn ich nicht gerade verreist bin oder krank, weil sich das so gehört. Brauchst dir darüber keine Sorgen zu machen. Da oben.


Wenn man vom Friedhof kommt, hat man ganz doll das Gefühl, am Leben zu sein. Man spürt das nicht immer so, aber dann ist es extrem. Ich bin grade sehr dankbar dafür, dass ich noch Zeit habe um zu leben. Dass ich eine tolle Mutter habe, die noch lebt und die gesund ist und mit der ich hoffentlich noch viele viele Jahre haben werde und viele viele Erinnerungen. Ich bin dankbar für meine zwei grandiosen Kinder, die so lustig sind und schlau und mitfühlend. Ich bin froh, einen Mann zu haben, der mich noch immer liebt. Und einen Papa und einen Opa und eine Oma und meine drei Halbgeschwister, die sich für mich wie Voll-Geschwister anfühlen, weil ich sie so gut leiden kann. Es ist großartig, eine Familie zu haben UND gleichzeitig am Leben zu sein. Hat nicht jeder das Glück.

In dem Sinne. Lebt mal ein bisschen.