Mittwoch, 29. Juli 2015

Briefe versenden

Nur mal so´n ganz kurzer Gedankenausflug:
 
wieso klebt man eine Briefmarke auf einen Brief?
 
Damit die Post den Brief von A wie "Absender" zu B wie "bestens gelaunter Empfänger" transportiert, oder? Ich mein, vielleicht habe ich da irgendwo in dieser äußerst komplexen Verkettung einen ganz simplen dummen Gedankenfehler....? Kann das sein?
 
Denn es ist ja offensichtlich in der Realität so: ich möchte, dass ein Brief auch sicher seinen Empfänger erreicht. Im Grunde möchte man das ja von jedem Brief, den man versendet, ich gehe einfach mal davon aus, dass NIEMAND auf dieser Welt einen Brief einwirft, von dem er behauptet: "Ach, drauf geschissen! Ich versuch mein Glück, vielleicht kommt er an, und falls nicht, EGAL, dann schreib ich halt noch mal!"
 
ABER: Das kostet extra! Extra Geld. Wenn ich möchte, dass die Post meinen Brief GANZ SICHER versendet, bzw. dass mein Brief ganz sicher seinen Empfänger erreicht, muss ich dafür extra zahlen.
 
Es ist also so, dass mit einem Brief, der ganz vorschriftsmäßig mit Absender und Empfänger ausgeschrieben ist und mit einer Briefmarke versehen ist, folgendes passieren kann:
 
- er kommt NICHT auf jeden Fall an
- er kann verloren gehen
- aus dem Fenster fallen
- aus dem Transporter wehen
- in einer Pfütze landen und vom Rad überfahren werden
 
WHATEVER: es kann sein, dass er nicht ankommt. Fertig aus. Ich habe eine Adresse drauf geschrieben, ich habe einen Absender draufgeschrieben, ich habe ihn frankiert.
 
Reicht nicht.
 
Ich habe überlegt, ob das eine Vorgehensweise ist, die wir auch auf unser Geschäft übertragen könnten. Wir bieten einen Reifenwechsel an, der Kunde kommt und bringt sein Auto.
 
Kunde:"Moinsen, hier ist mein Schlüssel, ich komme dann nachher wieder. Bis denn dann!"
 
Werkstattmeister:" MO-MENT!!! Wie möchten Sie denn die Räder festgeschraubt bekommen?"
 
Kunde (fragt sich, ob der Meister irgendwie vakuumverpackt ist...):"Na, ähh, wie immer....also... wie immer?"
 
Meister:" Wir können Ihnen seit heute Alternativen anbieten! Sollen wir die Räder absolut verkehrssicher befestigen, dann kostet es 10 Euro Aufpreis. Dann sind sie aber auch ganz wirklich sehr fest dran! Ansonsten kann es passieren, und dafür haben Sie sicherlich Verständnis, dass die Räder zwar fest sind, aber nicht soooo fest, also so halbfest vielleicht. Das würde dann unser Lehrling machen, der übt noch. Ansonsten: 10 Euro extra."
 
GENIAL, oder?
 
Alle, die an ihrem Leben hängen, würden den Aufpreis zahlen!! Genauso wie ich den Aufpreis zahlen muss, wenn ich will, dass mein Brief auch wirklich ankommt und eben nicht aus dem Fenster der Sortierstation weht....
 
Ihr ahnt es. Ich habe den fatalen Fehler gemacht, ich DUMMIE, ich Unwissende, ich KRETIN, dass ich äußerst vertrauliche Unterlagen versendet habe, die jetzt IRGENDWO gelandet sind, jedoch nicht dort, wo sie landen sollten.
 
Macht man ja auch nicht. Weiß man doch.
 
Will zufällig jemand zum Reifenwechsel kommen?

Montag, 20. Juli 2015

Bücher!!

Mensch, ich hab vor genau zwei Monaten zuletzt geschrieben! Geht gar nicht! Und dann jetzt noch so was, so was LANG-WEI-LI-GES wie Bücherrezensionen..!! Hallo??
 
Egal.
 
Bücher gehören zu meinem Leben wie die Luft zum Atmen. Ich bin zutiefst betrübt, dass ich momentan kein Buch habe, das mich einnimmt, auf das ich mich tagsüber schon freuen kann, das mich ins Bett begleitet, auch an Sonntagnachmittagen und in das ich eintauchen kann. Aber ich hab ein paar genau solcher Bücher gelesen in letzter Zeit!
 
Und ich verspreche, dass das allesamt Bücher sind, die einen von der ersten bis zur letzten Seite fesseln. Und meine RIESENBITTE ist folgende: habt ihr auch einen solchen Buchtip für mich, einen echten heißen Buchtip? Muss auch kein aktuelles Buch sein, kann auch schon Jahre alt sein, Hauptsache, es ist ein echt HEISSER Tip.
 
Und hier sind meine:
 
 
Erstmal hat mich der Titel lange Zeit abgeschreckt, weil ich dachte, es geht um einen HASEN. Wegen Rabbit. Aber das ist nicht der Fall. Es ist eine Geschichte von Freundschaft, Liebe, Krankheit, Verlust, und alles ist eingepackt in eine unglaublich zu Herzen gehende Story. Sie handelt von Rabbit, einer Frau in den Vierzigern, die von ihrer Mutter ins Hospiz um Sterben gebracht wird. Sie ist unheilbar krank und man weiß zu Beginn des Buches also schon, dass es hier tatsächlich um ihre letzten Tage geht. Was dann folgt, ist eine Rückschau auf Rabbits ausgefülltes und glückliches Leben und anschließend ihre Verabschiedung von ihrer Familie.
 
Es bleibt kein Auge trocken. Man weint und weint. Und lacht auch. Und ist einfach nur glücklich, für die Zeit der Lektüre an diesem wunderbaren Leben und Sterben teilgenommen zu haben.
 
 
 
"Girl on the Train": Dieses Buch ist ganz das Gegenteil davon. Es handelt von der alkoholkranken Rachel, die jeden Tag in einem Pendlerzug nach London sitzt und vorgibt, noch einen Job zu haben, um vor ihrer Vermieterin nicht als Vollversagerin dazustehen. Sie ist unglücklich, abgewrackt und ziemlich durch mit der Bereifung. An der immer gleichen Haltestation hat sie den immer gleichen Blick auf ein Haus, in dem ein scheinbar glückliches Pärchen wohnt. Bis sie eines Morgens etwas sieht, dass nicht in das glückliche Bild passt. Und sie macht sich auf die Suche nach der Wahrheit hinter dieser glücklichen Fassade.
 
Das Buch ist spannend, gnadenlos ehrlich, mit einer sehr ungewöhnlichen Hauptfigur. Der Schreibstil ist großartig ungeschnörkelt, man verschlingt es in einem Haps. Und schon ist es vorbei!
 
 
"Als ich dich fand": Ja, zugegeben ist das Cover echt trashig! Hat aber nix mit dem Inhalt zu tun! Es ist eines der besten Bücher, die ich je gelesen habe.
 
Nathan, ein Mann im fortgeschrittenen Alter und unglücklich verheiratet, findet eines Morgens auf einem Jagdausflug ein Baby. Im Wald. Es wurde dort zum Sterben ausgesetzt. Er bringt es ins Krankenhaus und von dort an beginnt die Geschichte der beiden Hauptfiguren, die sich über eine Spanne von sicher 40 Jahren zieht.
 
Das Buch handelt von Vertrauen, von Loyalität, von dem Leben, wie es eben ist. Dinge geraten außer Kontrolle, gehen mächtig schief, das Schicksal schlägt zu. Das Leben ist eben kein gerader Weg.
 
Es passiert so unglaublich viel in diesem Buch, und ich möchte NIX davon erzählen, denn ihr müsst es selbst lesen. Ein schöneres Buch über das Leben und über Verantwortung habe ich allerdings in der Tat noch nicht gelesen. Ich war echt traurig, als es rum war.
 
 
 
"Die andere Seite des Glücks": Dieses Buch ist der perfekte Sommer Roman! Den man auch auf einer Liege lesen kann. Denn er ist einfach herzallerliebst. Dabei aber zum Glück nicht trashig!
 
Die Hauptfigur Ella ist glücklich in einer Beziehung mit Joe und hat auch seine beiden Kinder aus erster Ehe ins Herz geschlossen. Alles ist perfekt, bis Joe bei einem Unfall im Meer ums Leben kommt. Ella muss nun für seine Kinder da sein, ihren eigenen Laden aufbauen, mit Schwiegereltern umgehen, die ihr nicht wohlgesonnen sind, und auch noch feststellen, dass Joes angeblich unglückliche erste Ehe gar nicht so unglücklich war.
 
Ihre eigene Trauer, aber auch ihr Lebenswille, ihr Ehrgeiz und Mut machen sie zu einer liebenswerten Hauptfigur, mit der man sich vom ersten Moment an identifizieren kann. Ein Herzensbuch, weit weit weg von Kitsch und den üblichen leichten Romanen! Unbedingt lesen!
 
Und sonst so?
 
Wir haben uns einen alten Wohnwagen gekauft, den wir gerade aufbereiten, renovieren, lackieren und umgestalten. Wenn er fertig ist, gibt's einen großen Blogpost dazu! Und demnächst auch wieder mehr auf diesem Kanal.....
 
Habt bis dahin eine gute Zeit! Und die Buchtips für mich nicht vergessen bitte!!