Montag, 7. Oktober 2013

Lesen, Frisuren und Mütter

Ein Teil von euch wird sicherlich gleich wegklicken, weil das Buch an sich halt einfach zu öde ist. Dieser Teil tut mir leid. Denn er wird nie das Glück erfahren, sich den ganzen Tag auf das Weiterlesen eines Buches zu freuen.
 
Ich lese schon immer. Bevor ich eingeschult worden bin, hatte ich alle meine Schulbücher leider schon durchgelesen. Ich war ganz enttäuscht, dass die jetzt noch ein Jahr halten sollten. Ich kannte ja schon alles! Wie doof ist das denn?
 
Die Bücherei war mir ein vertrauter Ort. Pro Woche konnte ich mir dort an die 5 Bücher ausleihen, die ich alle im Schnelldurchlauf auslas. Und dann gab´s neue.
 
In den letzten Jahren bin ich nicht mehr so oft zum Lesen gekommen wie früher. Im Urlaub habe ich nur drei Bücher geschafft. Aber wenn man mich fragen würde, auf was ich eher verzichten könnte, auf Musik oder Lesen, dann würde ich die Musik wählen. Ohne Bücher geht bei mir einfach nix!
 
Deshalb stell ich euch einfach mal meine Favourites vor! Vielleicht sucht ihr ja grad nach einem Buch und bekommt so eine Idee.
 

Meine Hundebücher:

 

 
Sie sind alle gut! Aber mein Favorit ist "Merles Tür". Ich hab es im Urlaub auf der Liege verschlungen, es geht so zu Herzen! Es ist eine wahre Geschichte , die Ted da niederschreibt, und sie ist voll von Liebe und Verständnis und rührt einen zu Tränen. Es ist wahrhaftig das beste Hundebuch, das je geschrieben wurde. Man muss viel lachen, so richtig herzhaft loslachen und man muss viel weinen. Besonders am Schluss. Lest es, es macht einen besseren Menschen aus euch. Achja, und auswandern möchte man danach auch.
 
 

Meine dunkle Seite:

 
 
 
 
Die Bücher von Jonathan Nasaw sind einfach nur böse. Die Bücher von Sabine Thiesler sind für den normalen Krimigeschmack einer durchschnittlichen Hausfrau (kleiner Scherz). Wenn ich keine bösen Träume haben will, dann lese ich lieber sie. Wenn ich mal wieder in die dunkle Seite abtauchen will, lese ich Nasaw. Er ist abgrundtief böse, seine Bücher sind spannend und total krank. Ein normales Hirn kann sich nicht so viel Krankes ausdenken. Er schon. Es kommt eine Menge kranker und abgefahrener Sex drin vor, Blut, Tod, Psychoscheiß. Ich liebe sie!
 
Als Teenie las man ja Steven King. Das war in den Achtzigern so. Ich habe sie alle gelesen. "ES" war mein Favorit. Das hab ich sicher zehn Mal gelesen. Ich weiß nicht, was in der Richtung mit mir nicht stimmt, aber vielleicht ist dieses kranke Zeug mein Gegenpol, den ich brauche, weil ich den ganzen Tag Keep smiling machen muss. Keine Ahnung...
 
 

Meine All-Time Favourites (ohne Bild)

 
1. Bücher von John Irving. Und da vor allem "Garp und wie er die Welt sah". Für mich eine der dichtesten, verrücktesten Geschichten, die ich gelesen habe. Vollkommen zeitlos. Aber ich liebe auch "Gottes Werk und Teufels Beitrag", "Witwe für ein Jahr" und "Hotel New Hampshire". Ich steh einfach auf seine Bücher.
 
2. Hakan Nesser. Ich hab sie alle gelesen, mag aber vor allem die Inspektor Barbarotti Fälle. Ich mag an den nordischen Autoren allgemein die düstere und dichte Stimmung. Eines meiner liebsten von ihm ist "Mensch ohne Hund."
 
3. Die Familientrilogie von Anne B. Ragde, Norwegerin.  "Das Lügenhaus", "Hitzewelle" und "Einsiedlerkrebse" waren mal eine Empfehlung meiner Schwiegermutter, für die ich ihr ewig dankbar sein werde. Ich habe sie hintereinander weg gelesen und fast geheult, als ich die letzte Seite zugeschlagen hatte. Vorbei! Familientrilogie hört sich völlig bekloppt an und würde ich sonst nicht lesen, aber das ist ein anderes Kaliber. Spielt in der heutigen Zeit, ist so atmosphärisch und grandios geschrieben, dass man nichts anderes mehr machen will als nur lesen. Nicht schlafen, nicht essen, nur lesen.
 
4. Klassiker wie "Der Pate" oder "Papillon" lese ich immer wieder. Den Paten hab ich sicher ebenfalls zehn mal gelesen. Für die Zeit "damals" war das schon sehr viel Gewalt und Sex. Grandios!
 
5. Ich probiere auch immer wieder mal die Neuerscheinungen aus, so wie neulich "Ein ganzes halbes Jahr", ist ja ein Bestseller zur Zeit. Mit Recht. Ebenfalls verschlungen. Und geweint. Ganz viel Pipi in den Augen hatte ich auch bei "Das Schicksal ist ein mieser Verräter." Auch ein Bestseller. Wird grad verfilmt und ich werde die erste an der Kinokasse sein. Mit einer Familienbox Taschentüchern.
 
Die ganzen Frauenromane sind nicht so meins. Ich hab mich grad am "Lavendelgarten" versucht, aber es ist so nervtötend seicht, dass ich es nicht weiterlese. Nach gut 50 Seiten ist da für mich Schluss. Ich hab echt keine Zeit, mich mit Büchern zu quälen, bei denen es nicht auf den ersten Seiten gleich funzt.
 
So, das waren für´s erste meine Lieblingsbücher!
 

Und sonst so?

 
Lass ich mir morgen meine Haare abschneiden. Kurz! Also, nicht so kurz, dass sie kurz sind, aber so kurz, dass sie nicht mehr lang sind. Ich hab sie ja letzte Woche erst um gut 20 cm gekürzt. Jetzt kann ich mir keinen Zopf mehr machen und hab gleich einen Einlauf von meiner Mutter bekommen. Sie wird das jetzt auch lesen, aber es ist wirklich zu komisch! Ich kam also mit meiner neuen Frisur an, wir haben uns in Hannover getroffen, sie stand in der Umkleidekabine und ich kam da angehetzt, um ihr mit Rat und Tat beim Hosenkauf beizustehen. Hatte sich schon erledigt, sie hatte sich dann schon entschieden. Aber meine Frisur! Ohne Zopf! Haare offen! Geht gar nicht!
 
"Oh nein! Ich hab dich gar nicht erkannt!" (Nee, ist klar, ich bin ein VÖLLIG anderer Mensch mit offenen Haaren...)
 
"Wieso hast du das gemacht?" Vorher natürlich dieses "Aha. Mhm." gepaart mit prüfenden Blicken. Um mich herumgehen.
 
Ich noch ganz gut gelaunt: "Weil ich das so wollte! Ich find´s gut." (Klingt schon blöd, jeder weiß, dass das eine Rechtfertigung vor sich selbst ist. Man findets selbst scheiße.)
 
Sie:" Das sah immer sooo schön aus! Ich fand das so schön!" (übersetzt: du hast recht, es sieht scheiße aus. Vorher warste hübsch, jetzt setzte dir besser ne Tüte aufn Kopf. Dann überleg ich mir aber immer noch, ob ich weiter mit dir durch die Stadt gehe oder lieber einen Termin vortäusche...)
 
Ich (schon leicht pikiert): "Und jetzt? Siehts nicht mehr schön aus, oder was?" Ich fasel was von kaputten Spitzen und was man noch so herholt, wenn einem nix mehr einfällt.
 
Sie:" Ja. Doch. Aber das stand dir so gut. Ich mochte dich immer so gerne mit den Haaren." (heißt: ich mag dich jetzt nicht mehr, jedenfalls nicht mehr am Koppe. Wenn du dir also freundlicherweise nur mir zu liebe ein Handtuch überdecken würdest...). Sie kommt an und fummelt an meinen Haaren rum. "Man sieht gar nichts mehr von deinem hübschen Gesicht."
 
WUAHHHHHHH!!!! Ich bin 43, meine Mutter steckt mir die Haare hinter meine Ohren und redet mit mir, als wäre ich 5!
 
Ich: "Mama! Lass das, an meinen Haaren rumzufummeln! Es ist jetzt so, wie es is! Mensch noch mal! Immer wenn ich was Neues hab, findestes doof. Das nervt echt ab!"
 
Sie: "Nein, das stimmt nicht" (stimmt wohl, es ist haar-ge-nau-so. Vorher war immer alles besser. )
 
Nun gut. Meine Laune war dann nicht mehr soooo dolle. Ich hab mich in jedem Spiegel angeschaut, aber es sah bescheuert aus. Und nun bin ich so weit, dass ich es tatsächlich IMMER scheiße finde. Am Wochenende, als die Kinder da waren (man sagt "Kinder" und meint den Sohn und unsere zukünftige Schwiegertochter), haben wir eine Kurzhaarfrisur für mich rausgesucht. Stundenlang. Und morgen gibt´s den CUT!
 
Mama ist schuld. Mütter sind immer an allem schuld, das ist nun mal so. Tja, Mama....
 
Ich freu mich drauf, hab aber auch Angst. Habe jetzt zwei Jahre Haare gezüchtet. Aber hatte immer einen Zopf. Werde mit kurzen Haaren also von vorne genauso aussehen wie vorher. VORHER war ja gut. Das muss meiner Mutter einfach gefallen....
 
Ich werde berichten! Und nix für ungut, Mama! Hab dich trotzdem lieb!

 

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